Die Bauwerke Franz Kießlings nutzen die Schönheit der Architektur, um dem Menschen zu dienen.
Der Architekt Franz Kießling verwendete die Strömung seiner Zeit, den Brutalismus. Dies zeigt sich vor allem in dessen Verwendung von Sichtbeton sowie der Enthüllung der Konstruktionsweise. Statt einem Bauwerk, das in seiner bloßen Schönheit nur für sich selbst steht, sind die Werke Kießlings für die Menschen, die sie nutzen und deren Bedürfnisse gestaltet worden. Zweifelsohne sind so wunderschöne und zeitlose Gebäude entstanden, die gerade wegen ihrer Kombinationen aus architektonischem Anspruch, hochwertiger Gestaltung und der praktischen Verwendbarkeit noch lange bestehen werden.
Wie am Beispiel des Altenheims St. Michael in München zu erkennen, war es Franz Kießling ein Anliegen, die Umgebung miteinzubeziehen. Dabei sollte das Bauwerk stets die bestehende Architekturumgebung berücksichtigen und die Natur integrieren. Zu Beginn seines Schaffens mit der neuen und epochalen Entwicklung des landwirtschaftlichen Bauens erregte Franz Kießling weltweit Aufmerksamkeit. Die daraus hervorgegangenen Projekte, Gut Lichtenberg, Thyssen, zeigen die fachlich tief gehende und hochwertige Gestaltung mit absoluter Angemessenheit an die Bedürfnisse und funktionellen Vorgaben.
Der Verwendungszweck stand während des gesamten Schaffensprozesses im Vordergrund. So sollten die kirchlichen Einrichtungen Orte der Einkehr und Besinnung sein. Dies zeigt sich an der großen Anzahl von Kirchen und kirchlichen Zentren, die im Laufe der Jahre von Franz Kießling geschaffen wurden. Das Schwesternheim in Berg am Laim in München wurde für Schwestern zur Erholung und Ruhe nach einem harten Arbeitsleben entworfen und gebaut. Franz Kießling scheute sich nicht vor der Verwendung unterschiedlicher Materialien in ihrer Echtheit und nutzte gerne Holz, Stahl und Beton in Kombination.