Geboren im März 1925 in Regensburg, verbrachte Franz Kießling eine behütete Kindheit. Mit Ende seiner Schulzeit begann der Zweite Weltkrieg, der seine Jugend überschattete. Den Einzug an die Front in Russland überstand er wohlbehalten. Nach Kriegsende begann er sein Studium an der Hochschule für Architektur in München, der heutigen Technischen Universität (TUM). Die Architektur begeisterte ihn vom ersten Tag, so dass er als wissenschaftlicher Assistent bei Professor Hans Döllgast, bekannt als Architekt des Wiederaufbaus, arbeitete und lernte. Sein Lehrmeister sowie die Strömungen seiner Zeit beeinflussten sein Leben und Schaffen nachhaltig.
Franz und Maria Kießling
Ein Leben für die Architektur
Während seiner Tätigkeit bei Professor Döllgast lernte er seine spätere Frau, Maria Walburga Lehermeier, kennen, die als Studienassessorin am Lehrstuhl für Architektur tätig war. Geboren 1920 in Bergheim an der Donau durfte Maria Lehermeier das Gymnasium besuchen, um anschließend Germanistik und Kunstpädagogik zu studieren. Zu dieser Zeit war dies ein ungewöhnlicher Lebensweg für eine junge Frau.
1950 heiratete das Paar. Ab 1957 führte das Ehepaar Kießling das gemeinsame Architekturbüro. Maria Kießling stärkte Ihrem Mann den Rücken, während sie sein Büro betreute und ihn bei der Innenarchitektur beriet. Franz Kießling erarbeite sich einen Ruhm als Architekt durch seine dem Menschen gewidmeten Bauwerke.
Nach über 60 Jahren glücklicher Ehe verstarben Maria und Franz Kießling kurz hintereinander im Sommer 2013 in Starnberg.